Warum ist die Heimpflege so wichtig?

  • von Christina Draguhn
  • 21 Jan., 2025

Kosmetikerinnen können aus eigener Erfahrung ein Lied davon singen: Kunden kommen in unser Kosmetikinstitut, um spezifische Hautprobleme anzugehen. Wir führen eine gründliche Hautdiagnose durch und wählen die passenden Anwendungen und Technologien aus, um das gewünschte Hautbild zu erreichen.

Nach der Behandlung fühlt sich die Haut wunderbar an, doch dann hören wir oft: „Ach, ich habe ja meine eigenen Pflegeprodukte zu Hause. Die möchte ich gerne weiterverwenden!“ Natürlich sagen wir dann: „Ja, okay.“ Aber was ist mit dem Wunsch, die Haut ins Gleichgewicht zu bringen, Anti-Aging-Maßnahmen durchzuführen oder empfindliche, zu Akne neigende Haut zu beruhigen und Unreinheiten zu bekämpfen?

Oft setzen Kunden auf Cremes und Ampullen, die ihnen von Mitarbeitern in verschiedenen Geschäften empfohlen wurden. Oder sie nutzen Produkte, die sie schon immer benutzen. Oft hören wir Sätze wie: „Ich benutze meine Creme von XY schon seit Jahren. Die ist auch nicht billig!“ Oder sie lassen sich von attraktiver Verpackung und Werbeslogans in Drogeriemärkten verführen. Eltern kaufen ihren Jugendlichen Produkte mit starkem Marketing, die häufig zu aggressiv und invasiv sind, um unruhige, unreine oder zu Akne neigende Haut zu regulieren.

Als Kosmetikerinnen haben wir eine Ausbildung absolviert, die sich um Hautgesundheit und -pflege dreht. Wir lernen viel über Hauterkrankungen, die wir zwar nicht behandeln dürfen, da das dem Dermatologen vorbehalten ist. Dennoch ist es wichtig, Krankheitsbilder zu kennen, um die Haut optimal begleiten zu können und Kunden gegebenenfalls darauf hinzuweisen, einen Dermatologen zur Abklärung aufzusuchen. Wir arbeiten äußerst effektiv, entweder unterstützend bei der dermatologischen Behandlung oder aber bei gesunder Haut, um ihre Schönheit und Jugendlichkeit zu erhalten und zu optimieren.
Dabei lernen wir auch eine Vielzahl von Wirkstoffen kennen, die der Haut helfen können, in verschiedenen Situationen ihr Gleichgewicht wiederzufinden und einfach das zu tun, was sie so gut kann: strahlen!

Darüber hinaus lernen wir, die Haut genau zu betrachten und zu analysieren, stellen Gesundheitsfragen, um die bestmögliche Pflege bieten zu können.

Die Produktauswahl in großen Einzelhandelsketten richtet sich oft nach Marketingstrategien und nicht nach den individuellen Hautbedürfnissen. Eine genaue Analyse kann dort nicht stattfinden. Mit einem Blick ins Gesicht kann man nicht einfach die geeigneten Formulierungen auswählen. Der Griff ins Regal bei einer Selbstanalyse führt zu überfüllten Schränken, die nicht dort wirken, wo sie sollen, oder aber die Konzentration der Wirkstoffe ist einfach zu gering. Die Schränke quellen förmlich über durch einen bunten Mix an Produkten. Dabei kann es so einfach und unkompliziert sein!

Deine Hautexpertin arbeitet mit viel Herzblut daran, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Sie hat sich viel Zeit genommen, um ihre persönlichen Kosmetikhersteller auszuwählen, weil sie von den Texturen und dem Wirkstoffportfolio überzeugt ist. Sie kennt die Wirkungen der Produkte auf die Haut. Die Kosmetikerin benötigt quasi deine Unterstützung zu Hause, um die gewünschten Ergebnisse für deine Haut bestmöglich zu erreichen.

Daher ist es nicht nur wichtig, sondern sogar erforderlich, dass die Anwendung im Institut durch die für dich passenden Heimpflegeprodukte ergänzt wird. Diese werden individuell für dich ausgewählt.

Mein Tipp, um überfüllte Badezimmerschränke zu vermeiden: Räume den unnötigen Kram weg! Nutze 4–7 wirksame Produkte, die speziell für dich ausgewählt wurden, um die Ergebnisse der Behandlungen im Institut effektiv zu unterstützen.
Die Produkte, die dich zu deinem aktuellen Hautbild geführt haben, kannst du sicherlich noch für deinen Körper oder deine Füße verwenden. Im Gesicht sollten jedoch Produkte zum Einsatz kommen, die individuell auf dich abgestimmt sind und eine kleine Molekülstruktur haben, damit sie genau dort wirken können, wo sie sollen!